Ich stelle Ihnen einen Gastbeitrag von Manuela Eberitzsch, Maine Coon Zucht “Endless Kiss”, vor. Ich hatte Gelegenheit Einsicht in die Untersuchungsergebnisse und Röntgenbilder von Atlantic Acadia´s Manhattan zu nehmen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die Zucht nicht nur Freude bereitet. Tiere empfinden wie wir Menschen! Als Züchter sind wir gehalten uns unserer Verantwortung zu stellen.

Sehr geehrte Leser und Züchterkollegen, liebe Freunde,
wir züchten seit geraumer Zeit unter dem Zwingernamen „Endless Kiss“ Katzen der Rasse Maine Coon. Wir haben gute Kontakte zu Züchterkollegen. Natürlich kennen wir die Klippen, die es zu umschiffen gilt, im Umgang der Züchter untereinander.  Wir erleben schöne Momente  mit unseren Freunden und ertragen die Anfeindungen unserer Neider.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass uns fast immer die Liebe zur Katze eint. FAST immer…

Wir haben sehr gern mit Manuela Heine-Donig gearbeitet. Die Katzen ihrer Zucht Atlantic Acadia haben uns begeistert. Als der erste ernsthafte Konflikt auftrat öffneten sich Abgründe.

Frau Manuela Heine-Donig hat mich einst „belehrt“, wie ein Züchter seine Öffentlichkeitsarbeit zu leisten hat. Ich wäre begeistert, wenn sie ihre Hinweise selbst verinnerlichen würde.

Mit meinem Schriftsatz möchte ich eine Gegenöffentlichkeit herstellen und den unsachlichen Darstellungen von Frau Manuela Heine-Donig entgegnen.

Die traurige Geschichte von unserem Atlantic Acadia´s Manhattan geb. 19.06.2015

Manhattan zog am 11.10.2015 bei Endless Kiss ein und wir freuten uns sehr über den Neuzugang.

Manhattan hatte ein bisschen Schnupfen und etwas Durchfall. Wir fanden das nicht weiter schlimm. Er hat sich bei uns sehr gut eingelebt und schnell Katzenfreunde gefunden. Es war ein harmonisches Miteinander und wir hatten viel Freude mit ihm. Bei seiner ersten und leider einzigen Ausstellung wurde er mit Best of Best ausgezeichnet. Ein toller Erfolg für die Züchterin Frau Manuela Heine-Donig.
UNSER Manhattan – Ein liebenswerter Kater mit tollem Charakter. Wir waren stolz!

Nach einigen Monaten bemerkten wir, dass er irgendwie sehr merkwürdig lief. Der Rücken krumm wie bei einem Klappmesser und ich hatte das Gefühl, dass er ein Bein nachzog. Da Manhattan im Wachstum stand, beobachteten wir ihn genau. Letztendlich wurden diese Probleme nicht besser sondern eher schlechter.

Als wir beobachteten, dass Manhattan nicht mehr gut springen konnte stellten wir ihn sofort bei unserem Tierarzt vor. Manhattan bekam das große Diagnostikpaket. Kopf, Becken, HWS, BWS, Wirbelsäule, Hüfte und LWS wurden geröntgt.
Ich hielt ihn in meinen Armen, er bekam eine Narkose und wurde in eine spezielle Halterung fixiert. Ich kenne unseren Tierarzt nun schon jahrelang und vertraue ihm. Wenn er nichts sagt, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Er schüttelte nur den Kopf und fragte nach Manhattans Alter.  Ich antwortete: “Knapp 7 Monate.” Der Tierarzt meinte, so etwas habe er in diesem Alter noch nicht gesehen und müsste das mit Dr. Pfeil (Tierklinik) besprechen. Mir liefen die Tränen über das Gesicht, was für ein furchtbares Gefühl, man kann es mit Worten nicht beschreiben. Er erklärte mir die Problematik und jedes einzelne Röntgenbild in Ruhe. Ich konnte es nicht verstehen, warum Manhattan?  Aber nun hatten wir die Erklärung für all seine Schmerzen. Bei den Untersuchungen wurden auch seine Kniegelenke getestet.

Das Ergebnis der Untersuchung:

  1. LWS : L7/S1 Veränderungen erkennbar
  2. Hüfte: Hüftgelenk rechts: Dysplasie Subluxation – Fermurkopfresektion empfohlen
  3. Kniegelenk links: habituelle Patellaluxation

Manhattan bekam Schmerztabletten damit er sich bis zur Operation halbwegs normal bewegen konnte.
Ich informierte Frau Manuela Heine-Donig über den diagnostizierten Zustand von Atlantic Acadia´s Manhattan. Natürlich erwähnte ich in dem ersten Gespräch auch die Zahnfleischentzündung und die Zahnfehlstellung.

Die Reaktion von Frau Manuela Heine-Donig, die oft und ausschweifend ihr Fachwissen betont, machte mich traurig und fassungslos. Sie behauptete allen Ernstes, dass es sich NICHT um eine Erbkrankheit handelt. Keines ihrer Zuchttiere war zu diesem Zeitpunkt HD untersucht. Ist sie Hellseher oder ist das fachliche Wissen ungenügend?

Wir schickten der Züchterin alle Ergebnisse der Diagnostik inkl. Röntgenbilder von Manhattan zu. Im Diagnostikzentrum für Kleintiere, der tiermedizinischen Klinik in Dresden von Herrn Dr. med. vet. Popp ließen wir ein Gutachten fertigen. Herr Dr. Popp bescheinigte, dass Manhattan HD Grad 3 hat.

Vor seiner großen Operation ließen wir Manhattan kastrieren.
Die Operation, eine Femurkopfresektion,  verlief recht gut. Zwei Tage nach der OP ging es Manhattan richtig schlecht und er verweigerte jegliche Nahrungsaufnahme. Wir fuhren sofort zu unserem Tierarzt. Er bekam Infusionen und wurde medikamentös abgesichert. Sein Gesundheitszustand wurde nicht besser. Es stellte sich heraus, dass er mit Keimen infiziert wurde. Sein Zustand wurde täglich schlimmer, es ging nichts mehr.

Ich telefonierte mit Atlantic Acadia. Ich suchte Rat und etwas seelischen Beistand. Ich werde dieses Gespräch nie vergessen.
O Ton aus dieser Zucht: “So etwas passiert, damit muss man rechnen, das ist halt so.” Mir wurde angeboten Manhattan zurück zu nehmen. Wir sollten jedoch bedenken, dass sie dann entscheiden, ob und wann sie ihn einschläfern lassen.

Ich saß jeden Tag vor seinem Bettchen und las ihm Geschichten vor. Ich sagte ihm, dass wir ihn über alles lieben und er uns nicht alleine lassen kann. Es war so schlimm, er muss es schaffen, er hat es so verdient, er ist ein Kämpfer. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht gehen lassen kann. Ich habe täglich geheult, wenn ich ihn vor mir sitzen sah. Ich habe noch nie eine Katze so leiden sehen.
Manhattan einschläfern zu lassen war natürlich keine Option für uns!

Ich denke, Frau Manuela Heine-Donig hat das Problem bis heute nicht erkannt. Sie wollte mir entgegenkommen und hat mir eine kostenlose Deckung für meine Katze angeboten. Manhattans Bruder sollte sie eindecken! Der Bruder war auch nicht untersucht und ich habe natürlich abgelehnt. Letztlich habe ich eine Katze als Ersatz für meinen Kater Manhattan bekommen.

Frau Manuela Heine-Donig hat das „Problem Manhattan“ vertraglich korrekt gelöst. An dieser Stelle ist ihr nichts vorzuwerfen.

Ich lebe mit meinen Katzen. Als Züchter sind wir unseren Katzen verpflichtet. Die empathielose, kalte Art und Weise und wie sie über meinen Liebling gesprochen hat, finde ich empörend und abstoßend.

Manhattan ist ein Kämpfer und es geht ihm sehr viel besser. Sein Zustand ist zum jetzigen Zeitpunkt den Umständen entsprechend stabil. Wenn ich ihn laufen sehe, werde ich jeden Tag an unseren gemeinsamen Kampf erinnert.

Frau Manuela Heine-Donig hat mir mehrfach versichert, dass Manhattan der einzige Fall dieser Art ist. Sie bat mich stets um Diskretion und ermahnte mich zur Zurückhaltung. Ich war erstaunt, als ich „Geschichten“ über uns und Manhattan hörte. Was ich zu hören bekam – nun die Gebrüder Grimm waren wohl phantasielose Gesellen.

Die von Frau Manuela Heine-Donig betriebene „Öffentlichkeitsarbeit“ führte letztlich dazu, dass sich andere Züchterinnen mit ähnlichen Problemen an mich wandten. So einzigartig ist das „Problem Manhattan“  in der Zucht  Atlantic Acadia offensichtlich wohl nicht. Aber das ist ein anderes Thema und zu gegebener Zeit ein neuer Beitrag.

Ich danke für Ihre / Eure Aufmerksamkeit.
Manuela Eberitzsch – Rassekatzenzucht Endless Kiss